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Dachbegrünung
Inhaltsverzeichnis
Natürliche Klimaanlage | Vorteile | Anleitung | Produkte | Weitere Themen
Feinstaubfilter und Natürliche Klimaanlage
Obwohl Gründächer auf kommunaler Ebene gefördert werden, findet man nur wenige davon im Stadtbild. Zwar wächst die grüne Fläche um 8 Mio. Quadratmeter im Jahr, umgerechnet sind das allerdings nur 5 - 10 % der neu entstandenen Dachflächen. Dachbegrünung — eine gute Idee: Sie mildern den Wärmeinsel-Effekt von Städten ab und dienen bei Starkregen als Wasserspeicher; jährlich werden zwischen 50 und 90 % des Niederschlags zurückgehalten, was Entwässerungssysteme und die Kanalisation entlastet. Des Weiteren filtern sie Schadstoffe und verbessern so die Luftqualität und sie sind zudem Ersatzhabitate für Tiere und Pflanzen.
Und auch Bewohnende profitieren von ihren grünen Dächern, denn diese:
- gleichen Temperaturschwankungen aus,0 im Winter können durch sie bis zu 25 % Heizkosten und im Sommer bis zu 75 % Klimatisierung eingespart werden
- werten Gebäude optisch auf
- schützen die Dachabdichtung vor Witterungseinflüssen, thermischen Belastungen und UV-Strahlung; so verlängern sie die Lebensdauer und helfen, Erhaltungskosten zu sparen
Photovoltaikanlagen lassen sich sehr gut mit einer Dachbegrünung kombinieren. Klassische Flachdächer mit Bitumenschweißbahnen können Temperaturen zwischen 70 und 80° C erreichen. Mit begrünten Dachflächen entstehen wesentlich niedrigere Temperaturen von etwa 35° C.
Mischform Biotop: Sie sind etwas leichter anzulegen, pflegeärmer und kostengünstiger als normale Intensivbegrünungen, bieten aber mehr Gestaltungsmöglichkeiten als eine Extensiv Begrünung. Allerdings ohne hochwachsende Sträucher und Bäume.
Dachbegrünung zum Ausrollen oder Klicken
Profi-Tipp
Anneliese Paintinger
Unser BayWa Bau & Garten Profi für den Bereich Pflanzen aus dem Markt Straubing
DIE WICHTIGSTEN PUNKTE BEI
DER DACHBEGRÜNUNG:
Es ist wichtig, dass neu in die Substratschicht gepflanzte Pflanzen direkt danach und dann jeden 2. bis 3. Tag bewässert werden. Später ist dies nicht mehr nötig. Außerdem sollte 1 - 2 Mal im Jahr der Fremdbewuchs entfernt werden.
Sie sollten keine normale Blumenerde verwenden. Stattdessen sollten spezielle Dachsubstrate zum Einsatz kommen.
Besser, Sie verzichten auf Monokulturen oder reine Gräser: sie wirken bei feuchter Witterung verdrängend und sind bei Trockenheit nicht ausreichend resistent.
Schätzen Sie die Standortbedingungen richtig ein: Extensivbegrünungen lieben Sonne. Problematisch sind entsprechend stark beschattete Flächen.
Natürlich bauen, vorteilhafter als gedacht Holen Sie sich die erholsame Natur in Ihre Welt zurück und genießen Sie ganz bequem die folgenden Vorteile:
Wärmedämmung
Mit einer Dachbegrünung wird der Sommer im eigenen Haus kühler und der Winter günstiger.
Wasserrückhaltung
Eine Dachbegrünung führt auch dazu, dass Regenwasser besser abfließen kann und so die Kanalisation entlastet wird.
Umweltschutz
Durch Dachbegrünung in dicht besiedelten Gebieten werden neue Lebensräume für Insekten und Vögel geschaffen.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Dachbegrünungen
Extensivbegrünungen
Finden an Standorten, die der direkten Sonne ausgesetzt sind, ihre Anwendung. Die Pflanzen müssen trockenresistent sein und mit einem geringen Nährstoffangebot auskommen. Besonders geeignet sind sukkulente Pflanzen wie zum Beispiel Sedum, Gräser sowie einige einheimische Wildkräuter.
Intensivbegrünungen
Benötigen eine Substratdicke von mindestens 25 Zentimetern. Der Spielraum bei der Pflanzenauswahl ist deutlich größer. Baumbepflanzungen sind genauso möglich wie Liegewiesen. Die Dachlasten sind entsprechend hoch. Auch die Pflege und Bewässerung kommt der eines Gartens gleich.
Alle Vorteile einer Dachbegrünung auf einen Blick
Eine Dachbegrünung filtert Feinstaub aus der Luft und wandelt CO² in Sauerstoff um. Sie trägt zur Reinigung der Luft bei und verbessert somit die Luftqualität.
Im Winter bewirkt eine Dachbegrünung einen wärmeregulierende Effekt. Dank der Pflanzen und Substratschicht können Heizkosten gespart werden.
Im Sommer erwärmt sich das Gebäude, da ein unbegrüntes Dach, egal ob schwarz, grau oder rot, die Wärme der Sonne absorbiert. Bei Dächern mit einer Dachbegrünung hingegen wird das Sonnenlicht direkt durch die Vegetation zu 30 % reflektiert anstatt absorbiert. Zusätzlich verdampft das in den Pflanzen enthaltende Wasser, was zu einer zusätzlichen Abkühlung führt. Dadurch bleibt die Temperatur im Gebäude niedriger und Kosten für die Klimatisierung können eingespart werden. Auch die Außentemperatur kann von einer Dachbegrünung um bis zu 3 °C reduziert werden, so dass ein kühleres und angenehmeres Klima geschaffen werden kann.
Die Dachbegrünung verringert die Temperatur auf dem Dach. Die Leistung der Solarmodule ist bei kühlen Dächern höher als bei warmen, aufgeheizten Dächern. Somit erhöht eine Dachbegrünung die Produktionsmenge von Solaranlagen und reduziert Energiekosten.
Viele Städte, Gemeinde und Kommunen fördern den Bau von Dachbegrünungen. Eine Förderung von bis zu 50 % ist möglich. Art und Umfang der Förderung ist bei den örtlichen Stellen zu erfragen.
Eine Dachbegrünung wirkt wie eine Schallmauer. Sie absorbiert Geräusche und sorgt für mehr Umgebungsruhe, sowohl innerhalb als auch außerhalb eines Gebäudes. Sie können für eine Verringerung des Nachhalls von bis zu 3 dB und einer Schalldämmung von bis zu 8 dB beitragen.
Eine Dachbegrünung bietet Schutz vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen, Wind und Temperaturschwankungen. Hierdurch kann die Lebensdauer des Daches verdoppelt oder sogar verdreifacht werden. Eine Dachbegrünung ist eine lohnenswerte Investition.
Die verschiedenen Arten von Sedum, Kräutern und Gräsern, welche in einer Dachbegrünung vorkommen, bieten einen natürlichen Lebensraum für Vögel, Bienen und Insekten. Sie fördert damit die Artenvielfalt, insbesondere im städtischen Bereich.
Eine Dachbegrünung kann nahezu das ganze Jahr über ausgelegt werden. Nur bei Frost sind Lieferung und Montage nicht möglich, da die Vegetationsmatten nicht mehr ausgerollt werden können.
DIY Dachbegrünung zum Ausrollen
Dachbegrünungen haben viele Vorteile, sowohl für den Hauseigentümer als auch für die Allgemeinheit. Sie gehören zum klimasicheren Bauen, sie nehmen Regenwasser auf, erhöhen den Wert eines Gebäudes und schonen das Dach. Darüber hinaus steigern sie die Luftqualität und das Wohlbefinden des Menschen.
Materialliste für Ihre Dachbegrünung
- Gründachsystem "Flachdach" oder "Aromadach"
- Wurzelschutzfolie
- Besen
- Säge
- Laubfänger oder Rinnensieb
- Rechen
- Gartenschlauch
- Kies
- Trennprofile
- Gründach-Dünger
- Dachtraufprofil (wenn kein Dachrand vorhanden ist)
- Bitumenkleber für das Dachtraufprofil
- Leiter
- Schere
Schritt 1
Reinigen Sie zuerst Ihr Dach und befreien Sie es von Abfällen, Schmutz und anderen Materialien. Prüfen Sie im Anschluss den Zustand des Daches, um sicherzustellen, dass die Dachabdichtung und Regenablauf vollständig und wasserdicht sind.
Falls kein Dachrand vorhanden ist muss ein Dachtraufprofil vorab installiert werden, damit die Dachbegrünung auf dem Dach installiert werden kann. Ein Dachtraufprofil kann mit Bitumenkleber befestigt werden oder von einem Dachdecker angebracht werden.
Schritt 2
Für nicht wurzelfeste Dächer wird eine Wurzelschutzfolie ausgelegt. Die einzelnen Bahnen der Wurzelschutzfolie sollten sich um 50 cm überlappen, damit diese ausreichend miteinander verbunden sind. Bitte decken Sie ebenfalls den erhöhten Dachrand ab, falls vorhanden.
Schritt 3
Rollen Sie nun das Schutzvlies in entgegengesetzter Richtung über die Wurzelschutzfolie aus. Beachten Sie beim verlegen, dass sich die Vliesbahnen etwas überlappen und gut zusammenpassen. Das Vlies können Sie einfach zuschneiden, falls es zu groß sein sollte.
Schritt 4
Nun wird die mitgelieferte Drainageschicht ausgerollt. Die Drainageschicht darf den Dachrand nicht abdecken. Die Bahnen können Sie bereits vorab auf dem Boden passend zuschneiden. Bitte schneiden Sie niemals auf dem Dach, um mögliche Schäden zu vermeiden. Rollen Sie nun die Drainageschicht auf dem Schutzvlies aus.
Schneiden Sie nun an dem Dachabfluss eine Ausbuchtung in die Wurzelschutzfolie, Schutzvlies und in die Drainageschicht, sodass der Dachabfluss sichtbar ist und frei liegt. Damit der Regenabfluss nicht von Laub, Schmutz oder Kies blockiert wird, ist ein Rinnensieb oder Laubfänger nötig. Das Rinnensieb wird auf den Dachrinnenablauf platziert. Der Laubfänger ist für Flachdächer mit einem seitlichen Ablauf im Dach geeignet. Decken Sie nun Ihren Dachablauf ab.
Schritt 5
Das Trennprofil (L-Profil) wird nun verwendet um einen 20-30 cm breiten Kiesstreifen zwischen der Vegetations- & Substratschicht und dem Dachrand anzulegen.
Die Trennprofile müssen sich beim Verlegen um einige Zentimeter überlappen. Zur Kürzung der Trennprofile kann eine Metallsäge verwendet werden. An den Ecken kann das Trennprofil eingeschnitten und gebogen werden.
Falls ein Schornstein oder Dachfenster existiert, ist es nötig, dass hier ebenfalls ein 20-30 cm breiter Kiesstreifen rundherum angelegt wird. Hierfür ist die Verlegung von weiteren Trennprofilen nötig. Bitte verlegen Sie die Trennprofile so, dass das „L“ in Richtung Dachrand zeigt. Die Trennprofile können Sie vorübergehend mit den Kiessäcken beschweren, damit diese nicht verrutschen.
Schritt 6
Das Dachgartensubstrat wird nun gleichmäßig auf dem Dach verteilt. Das Substrat können Sie mit einem Rechen im inneren der Trennprofile verteilen. Achten Sie bitte darauf, dass das Dachgartensubstrat eine gleichmäßige Höhe aufweist.
Schritt 7
Füllen Sie nun den Kies zwischen Dachrand und Trennprofil auf. Beachten Sie, dass der Kies auf die Höhe des Trennprofils gebracht wird. Der Kies unterstützt die Entwässerung des Daches und schützt den Dachrand vor zu starken Pflanzenbewuchs.
Schritt 8
Nun können die Vegetationsmatten auf dem Substrat ausgerollt werden. Bitte achten Sie darauf, dass die Vegetationsmatten auf Stoß ausgelegt werden und sich nicht überlappen. Die Vegetationsmatten lassen sich am einfachsten mit einem gezackten Messer zurechtschneiden. Mögliche Lücken können Sie mit Resten auffüllen.
Schritt 9
Nachdem Ihr Dach mit den Vegetationsmatten belegt ist, sollte dies sofort bewässert werden. Dies ist nötig, damit die Vegetationsmatten mit der darunterliegenden Substratschicht verwurzelt. Während einer Trockenperiode sollte das neu verlegte Gründach regelmäßig gegossen werden.
Wir beraten Sie gerne!
Pflegehinweise für Ihre Dachbegrünung
- Das Gründach sollte jährlich Ende April und Anfang September gedüngt werden. Die Düngung ist notwendig für eine gleichmäßige Nährstoffreiche Versorgung, was zu einer gesunden und kräftigen Bepflanzung führt.
- Nachdem das Sedumdach gut verwurzelt ist, benötigt es kein zusätzliches Wasser. Nur unter sehr trockenen Bedingungen muss das Gründach mit Wasser versorgt werden. Abhängig von der Klimazone, in der sich Ihr Gründach befindet, wird empfohlen, ein Bewässerungssystem zu installieren.
- Bitte Inspizieren Sie das Gründach mindestens 2 Mal pro Jahr auf Unkraut und entfernen Sie diese unerwünschte Vegetation von Hand. Tun Sie dies vorzugsweise im Frühjahr und Herbst. Um die biologische Vielfalt zu fördern, empfehlen wir keine chemischen Pestizide zu verwenden. Kontrollieren Sie darüber hinaus, ob das Abflusssystem noch funktioniert. Entfernen Sie darin befindliches Laub.
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